Rezension zu ,,Das Geheime Leben der Bäume" von Peter Wohlleben

Das Buch ist mit 224 Seiten am 25.05.15 im Ludwig Verlag erschienen.


Inhalt:

Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr! – Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregend neue Begegnung für die Leser: Wir schließen Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, uns aber hier erstmals in seiner ganzen Lebendigkeit vor Augen tritt. Und wir betreten eine völlig neue Welt... (Klappentext)

Cover:

Ein wunderschönes Cover wie ich finde. Es zeigt einen schon älteren Baum auf der Wiese mit einem schönen Sonnenunter/aufgang dahinter. Passend.

Meine Meinung:

Ich persönlich bin gerne draußen in der Natur, liebe es zu Gärtnern und noch mehr, im Garten auch mal zu faulenzen. Nun wurde ich auf das Buch aufmerksam und vor allem auf das, was das Buch verspricht. Man soll also in das ,,Geheime Leben" der Bäume abtauchen. Bis dato dachte ich mir nicht, dass ich so vieles darüber nicht weiß.

Unterteilt ist das Buch in viele kleine Kapitel, was das Lesen einfach angenehm macht. Gerade auch der Schreibstil überzeugt auf ganzer Linie, denn ich denke jeder kennt diese Sachbücher, die einfach schlecht und trocken geschrieben sind. Nicht hier, denn Peter Wohlleben verknüpft das interessante Wissen über die Bäume mit Anekdoten, eigenen Weisheiten und teils anwendbaren Tipps und  Tricks.

Dabei verblüffte mich vieles, zum Beispiel gleich in Kapitel 2. Hier wird davon erzählt, dass Bäume untereinander kommunizieren.
In Experimenten wurden dafür Getreidesämlinge untersucht.(Bäume wären auch ein wenig zu groß fürs Labor). Sie sonderten nachweislich ein Knacken in einer bestimmten Frequenz ab und die Keimlinge nebenan reagierten darauf, indem sie ihre Wurzeln in diese Richtung orientierten. Ich finde das erstaunlich, denn es offenbart nicht nur, dass Bäume ,,hören" und ,,sprechen" können, sondern auch die Hoffnung, dass wir vielleicht in geraumer Zukunft diese ,,Sprache" entschlüsseln können?

Und wie kann es sein, dass Bäume Tageslänge und Temperatur registrieren? Müssten sie dafür nicht etwas besitzen, was diesen Reiz von außen aufnimmt und somit verarbeitet? Zumindest ein Gedächtnis müssen Bäume besitzen. Denn manche Baumarten wissen, ab wie vielen Sonnenstunden sie blühen ,,dürfen" und ,,merken" sich diesen Wert scheinbar.

Es ist zudem beweisen, dass Bäume Duftstoffe absondern. Bekannt ist auch, dass Bäume/Pflanzen, wenn sie in Gefahr sind, gerade solche Stoffe absondern, die nicht nur den Feind verjagen sollen, sondern auch die anderen Bäume warnen. Und hier ist der knackende Punkt. Kann es möglich sein, dass wir diese ,,Schreie" von Bäumen fühlen können, weil wir diese Partikel beim Atmen aufnehmen?
Und wieso steigt der Blutdruck bei Studienteilnehmer im Nadelwald an, bei Eichenbeständen jedoch genau das Gegenteil, der Blutdruck nimmt entspannt ab?

Stellen sie sich vor, wir erforschen eines Tages, dass Bäume ,,hören" und ,,sprechen" können, ein Gehirn besitzen und sogar Schmerz empfinden. Wissenschaft ist unglaublich ... Dass es ,,Baumfarmen" gibt ist ja nichts neues, nun stellen Sie sich mal vor, dass die Wissenschaft herausfindet, dass Bäume ,,Schmerzen" empfinden können...
In meinen Ohren jodeln schon jetzt die Schreie der Veganer/Vegetarier (Eigentlich sind ja Steine auch ganz lecker, oder?)... und wird PETA vielleicht in geraumer Zukunft für Bäume geradestehen und eine bessere Behandlung und schmerzfreiere Abholzung der Bäume fordern?  :-)
Ich bin gespannt - ich zumindest sehe die Eiche im Nachbargarten nun mit ganz anderen Augen ...

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