Rezension zu "Frank Thelen - die Autobiografie"
Frank Thelens Autobiografie ist am 27.08.2018 mit 288 Seiten im Murmann Verlag erschienen.
Cover & Haptik:
Gleich beim anfassen des Buches hat man das Gefühl, etwas wertiges in der Hand zu haben. Feste, interessante Covergestaltung, jedoch ein recht schweres Buch. Gefällt mir.
Interessantes Interview
passend zum Buch, indem er die Wertigkeit des Buches auch noch mal sehr
interessant vermarktet, aber gut, er hat ja auch recht :-) https://www.youtube.com/watch?v=bvyhXlH4dr0
Meine Meinung:
Vielen ist Frank Thelen bis jetzt nur aus der TV-Serie ,,Die Höhle der
Löwen" bekannt, so ging es auch mir. Auf mich wirkte er wie ein Gründer
mit sehr viel Know-How, besonders im IT-Bereich, von dem ich aber sonst
noch nicht gehört habe. Nun erscheint also eine Autobiografie von ihm,
dessen Zeitpunkt er wohl nicht hätte besser wählen können, da er durch
die TV-Serie sehr bekannt geworden ist und viele gespannt sein mögen,
was er im Leben vollbracht hat und durchmachen musste.
"Und
so startete ich mit 26 Jahren in mein zweites Leben. In wenigen Monaten
war ich vom arroganten Multimillionär zum bodenständigen
Softwareentwickler geworden. Finanziell war das ein großer Verlust,
charakterlich aber der vielleicht größte Gewinn meines Lebens. Wer so
hart aufschlägt wie ich, der ist für alle Zeiten geerdet." S. 48
Die Biografie ist so aufgeteilt, dass er in seiner Kindheit beginnt,
seinen Werdegang erläutert und zum Schluss auf seine Ansichten zur
Zukunft eingeht. Interessant ist auch, dass er in sein Buch einen
Baukasten der Zukunft integriert und die wichtigsten
Schlüsseltechnologien erklärt. So hat das Buch am Ende nicht nur
autobiografische Inhalte sondern gleicht auch teilweise einem Sachbuch,
von dem man viel lernen kann, zumal Frank Thelen ja wirklich Ahnung
besitzt.
Für mich war diese Biografie
in Teilen wirklich inspirierend. Ein Mann, der sehr schnell sehr
erfolgreich wurde - nur um danach sehr schnell wieder von unten Anfangen
zu müssen.
Anders als in anderen Biografien erklärt
er in seinem Buch auch die Begriffe, die er benutzt. Für mich war vieles
schon bekannt, für IT-Unerfahrene Menschen mögen aber Begriffe wie
"Java" oder "Linux-Kernel" eher weniger bekannt und somit erklärenswert
sein. Finde ich gut.
Interessant ist auch der Spickzettel
von DHDL, den er im Buch veröffentlicht. Darauf zu sehen ist, worauf
Frank Thelen beim Pitch wert legt und was er alles bedenkt.
Krass fand ich, wie er mit Jochen Schweizer in seinem Buch abrechnet. "und es ist eine objektive Beobachtung von Judith und mir, dass der Stress am Set weg ist, seit Jochen Schweizer weg ist." Danach geht er auch noch stärker darauf ein, interessante Sichtweisen, Freunde werden die beiden wohl sicherlich nicht mehr.
Durch das Buch wurde ich auch auf Firmen aufmerksam, von denen ich
vorher noch nichts wusste. Lilium zum Beispiel, ein Unternehmen was sich
darauf spezialisiert hat, ein Lufttaxi zu entwerfen und zu fliegen. Und
dass er in Apps investiert und diese begleitet hat, die ich sogar
selbst täglich nutze (Wunderlist), erstaunte mich.
"Die
nächsten Zehn Jahre werden mit Abstand die herausforderten der
Menschheit. Das häufig gewählte Bild des Tsunamis gefällt mir eigentlich
nicht - der Mensch erscheint dabei so hilflos und passiv. Doch wir
haben die Chance, aktiv zu gestalten, wir sind diesen Entwicklungen
nicht passiv ausgeliefert, ganz im Gegenteil, wir können sie gestalten.
[...] die heutige Führungsmannschaft ist auf erschreckende und nahezu
entsetzliche Art tatenlos. Sie verwaltet nur den Status quo." S. 269
Eine
interessante, lehrreiche (Sachbuch-)biografie von Frank Thelen. Ich
konnte vieles daraus für mein eigenes Leben mitnehmen und man konnte den
Gründer ein bisschen näher kennenlernen. Cooler Typ.
"Das
ist so wie mit dem Frosch, der in einen Topf gesetzt wird, in dem das
Wasser langsam erhitzt wird. Der Frosch merkt die schleichende
Veränderung nicht und springt nicht aus dem Topf - bis er schließlich
platzt. Dieses Buch soll dazu beitragen, dass der Frosch vorher
springt." S.281
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