Rezension zu ,,Das Haus" von Richard Laymon

Die deutsche Erstausgabe ist am 08. März 2016 im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Es stellt das 25. Buch von Laymon in diesem Verlag dar.


Inhalt:

Halloween. In der amerikanischen Kleinstadt Ashburg gibt es dieses Jahr eine große Party. Geladen wird ins Sherwood- Haus. Ein ganz besonderes Haus. Vor vielen Jahren ist dort eine Familie bestialisch ermordet worden. Seitdem wird es gemieden. Doch trotz dieser finsteren Vorboten öffnen sich am Abend die Tore. Das blutige Spiel beginnt ... (Klappentext)

Cover:

Das Cover finde ich gut und wieder hervorragend passend zu den anderen Laymon Büchern.

Charaktere:

Nun ja. Wie das eben bei Laymon so ist, finden wir auch hier wieder völlig verschiedene und zugleich abgedrehte und wahnsinnige Personen.

Hauptperson ist Eric Prince, der im sozialen Leben eher ein Außenseiter ist. In der Schule gemobbt und Zuhause ohne Vater hat er es nicht leicht. Seine Mutter hingegen hat schon mehrere Lebensgefährten gehabt, die sie immer verlassen haben. Gerne hätte Eric sich gewünscht, dass seine Mutter seinen Vater geheiratet hätte. Doch gegen sein Wunsch steht, dass er bei einer brutalen Vergewaltigung gezeugt wurde, was er aber nicht weiß... Sein Unmut gegen neue Lebenspartner seiner Mutter ist ein wenig verständlich, er fängt sogar an, sie zu schikanieren...

Wie das eben in einer Kleinstadt so ist, kennt jeder jeden und jeder hat in dieser Geschichte so seine Macke. Ein widerwärtiger Pädophiler, ein Mörder mit kranker Phantasie, ein Vizedirektor in der Schule, der Kinder schikaniert und zuletzt ein pubertierender Jugendlicher, der es nur auf ,,Scheiße bauen" abgesehen hat krönen die Personenkonstellation im Buch.

Meine Meinung:

Bei Laymon kann man eigentlich stereotypisch immer das gleiche sagen, denn wer Spannendes, Perverses, Widerwärtiges, Brutales und Gruseliges nicht scheut, der ist mit Laymon sicherlich sehr gut bedient.
Da ich finde, dass Laymon einen wunderbaren, exakten Schreibstil - teilweise ähnlich wie King - besitzt, lese ich seine Bücher immer gerne und lasse mich von seiner abstrusen Phantasie mitreißen.

,,Sie - meine Cousine - ist in das Loch eines Erdhörnchens getreten. Sie hat in das Loch geschaut und gar nicht mehr aufgehört, da hineinzustarren. Ich sagte: 'He, was machst du da?' Und die kleine Hexe hat gesagt: 'Da unten ist irgendjemand und zwinkert mir zu...'" S. 163

Da der Seitenumfang von diesem Buch mit 272 Seiten wirklich nicht lang ist, lässt es sich auch wieder sehr schnell lesen. Außerdem fand ich dieses Buch ein wenig ,,anders". Im Sinne davon, dass er bei den anderen beiden Büchern, die ich gelesen habe, schneller zur Sache kommt und auch schneller und mehr gruselt. Er schreibt also ein wenig ,,ruhiger", was aber nicht bedeutet, dass es schlecht ist. Wer aber auf den vollen Schocker hofft, ist bei diesem Laymon nicht gut aufgehoben.

"Möchtest du, dass sie reden? Willst du ins Gefängnis gehen? Ich war im Gefängnis, vierzehn Jahre lang - beinahe so lange, wie du lebst. Und weißt du, wieso ich im Gefängnis war? Eine hat geredet. In Kalifornien. Ich habe sie genauso aufgeschlitzt wie die anderen, aber sie ist nicht gestorben. Und sie hat geredet. Du darfst sie nicht reden lassen. Du musst sie in Stücke hacken." S. 262


Teilweise sind seine Storys wirklich pervers und vor allem primitiv. Was am Anfang interessant scheint, kann auf Dauer auch mal nervig, abstoßend sein.
Die Personenkonstellation ist auch eher fern ab der Realität. Sie sind - naja - alle völlig verrückt und abgedreht ...
... was aber auch irgendwie interessant an seinen Büchern ist.

Fazit:
Letztendlich fand ich auch dieses Buch von Richard Laymon wieder gut und lesenswert. Sein flüssiger, exakter Schreibstil reißt mit, sodass man immer weiter lesen möchte.
Ich freue mich schon auf seine weiteren Bücher, ich habe zum Glück noch viele vor mir.

☆☆☆☆

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