Rezension zu "Stoner" von John Williams

Das Buch Stoner ist mit 352 Seiten am 23. August 2013 im dtv Verlag erschienen. Williams schrieb diesen Roman aber schon 1965.

Klappentext:

Stoner‹ ist einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen. ›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Cover:

Das Cover drückt die Trostlosigkeit des William Stoners perfekt aus und passt hervorragend zum Buch.

Meine Meinung:

Wow, völlig erschlagen von dem Buch brauchte ich erst einmal paar Tage um das Gelesene zu verarbeiten. Da schafft es ein Autor, ein ganz normales, fast sogar trostloses Leben eines Mannes niederzuschreiben und dabei den Leser dermaßen zu berühren, dass man die ganze Zeit mit Stoner mitfühlt.

Der zur Landwirtschaft erzogene junge Student Stoner beschließt seiner Liebe zur Literatur zu folgen, wird Professor, findet sogar eine Frau, doch hat er mit ihr nur Probleme. Nichts als Probleme hat er auch als Professor, denn Kollegen und Studenten machen es ihm schwer. Stoisch erträgt er sein trostloses Leben, ohne jedoch die Lust am Leben zu verlieren.

,,Manchmal, wenn er in die Bücher vertieft war, überkam ihn eine Ahnung dessen, was er alles nicht wusste, was er noch nicht gelesen hatte, und die Ruhe, auf die er hinarbeitete, wurde von der Erkenntnis erschüttert, wie wenig Zeit ihm doch im Leben blieb, um so viel zu lesen, um all das lernen zu können, was er wissen musste." S. 36

John Williams schafft es, das normale Leben so erdrückend zu erzählen, dass man mitfühlt, seine unerschütterliche Art versteht und alles akzeptiert. Er zaubert literarisch Worte aufs Papier, die einen richtig umhauen.

,,In seinem dreiundvierzigsten Jahr erfuhr William Stoner was andere, oft weit jüngere Menschen vor ihm erfahren hatten: dass nämlich jene Person, die man zu Beginn liebt, nicht jene Person ist, die man am Ende liebt, und dass Liebe kein Ziel, sondern der Beginn eines Prozesses ist, durch den ein Mensch versucht, einen anderen kennenzulernen." S.245

Fazit:
Ein Geschenk für jeden, der die Liebe zur Literatur und den Büchern nachvollziehen kann. Eine Qual für jene, die dem stoischen Leben von Stoner nichts abgewinnen können.
Sicher ein Buch, welches nicht jedem gefällt.
Nichtsdestotrotz eine wichtige Wiederentdeckung amerikanischer Literatur.

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